Fernsehduell: lahmer Beginn – lahmes Ende

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Wer dachte es gäbe ein super spannendes Fernsehduell um 20.30 Uhr, der irrte sich kräftig. Weder Meibritt Illner, noch Frank Plasberg konnten zwischen Angela Merkel und Frank-Walter Steinmeier einen wirklichen Streit entfachen. Merkel und Steinmeier waren sich zwar in vielen Punkten nicht so richtig einig und Steinmeier griff ein wenig kräftiger an als Merkel konterte, dies reichte aber nicht für eine dynamische Auseinandersetzung oder einen richtigen Zwist.

Bei der Wirtschaftskrise waren sich Steinmeier und Merkel schon fast einig in der Deutung und auch in den zukünftigen Massnahmen – die große Koalition lässt grüssen. Die Frage der sozialen Gerechtigkeit wurde von beiden an Hand der Manager festgemacht, die Abfindungen in Millionenhöhe kassieren und gleichzeitig ihre Unternehmen ins Verderben geführt haben. Beim Mindestlohn sah Steinmeier mit seiner klaren Forderung zur Einführung eines Mindestlohns etwas besser aus als Merkel. Beim Thema Opel wieder große Langeweile und Einigkeit.

Atompolitik – endlich ein kleiner Streitpunkt. Steinmeier plädiert klar für den Ausstieg, Merkel möchte die Laufzeiten für den Atomausstieg verlängern, weil die regenerativen Energien noch nicht so weit sind, Steinmeier will den Ausstieg wie geplant. Naja und die restlichen Themen sind auch alles keine Aufreger. Es ist insgesamt kein Streit zwischen Merkel und Steinmeier, sondern eher ein verbaler Schlagabtausch zwischen den Moderatoren und dem jeweiligen Kandidaten.

Nur beim Thema Wachstum versuchte Steinmeier einen direkten Dialog mit Merkel. Insgesamt hatte Merkel die souveränere Ansprache und vor allem die optimistischere Abschlussrede. Zeit für die Erklärung von Visionen bot das Fernsehduell ohnehin nicht.

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